Ernährungsberatung

Im Rahmen psychosomatischer und psychischer Störungen treten gehäuft Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Hypertonus und Adipositas auf, die neben weiteren personen- und umweltbezogenen Faktoren auf eine Fehlernährung zurückzuführen sind. Daneben spielen gerade bei der Rehabilitation von psychogenen Essstörungen die Vermittlung von dementsprechenden Kenntnissen und Fragen der Umsetzung im Alltag eine große Rolle. Vor diesem Hintergrund hat die Klinik am Hainberg ihr Angebot erweitert und intensiviert und neben der traditionellen Ernährungsberatung ein umfassendes Informations- und Schulungsprogramm zusammengestellt und durch die Einrichtung einer modernen Lehrküche komplettiert. Die Diätassistentinnen sind Teil des Rehabilitationsteams.

Das Leistungsspektrum umfasst im Einzelnen:

• Die Ernährungsberatung im engeren Sinne wird täglich angeboten und richtet sich individuell nach der jeweiligen Störung bzw. der Zielsetzung während der Rehabilitationsmaßnahme. Zumeist besteht die Beratung aus einer krankheitsspezifischen Aufklärung einerseits und der Motivation zur Änderung des Essverhaltens andererseits. In diesem Kontext finden auch verhaltenstherapeutische Techniken Anwendung.

• Neben der einzelfallbezogenen Beratung finden regelmäßig Gruppenschulungen für einen größeren Kreis von Patienten z. B. mit Übergewicht, Fettstoffwechselstörungen, Diabetes mellitus oder Morbus Crohn und Colitis ulcerosa statt. Diese im Vortrags- und Seminarstil durchgeführten Maßnahmen enthalten Ausführungen zu den Zusammenhängen zwischen Essen und Psyche, Folgen von Kurz- und Modediäten, Fettbilanz, Risikofaktoren, Erläuterung von Fachbegriffen, Blutzuckerregulation, Ernährungsempfehlungen, Begleiterscheinungen und Behandlungsansätze. Durch das Gruppenformat wird ein lebendiges Diskussionsforum geschaffen und der Erfahrungsaustausch unter den Betroffenen angeregt.

• In Vorträgen und Filmvorführungen zu den Themen „Essen und Psyche“, „Fett bewusst essen“, „Vollwertige Ernährung“, „Lebensmittel gesund getrimmt“, „Schlank und Schlemmen – keine unüberwindbaren Gegensätze“, wird ein großes Publikum erreicht, welches zu einer Überprüfung der bisherigen Essgewohnheiten ermuntert wird. Das Veränderungspotential kann dann in der Einzelberatung oder in Gruppenschulungen vertieft werden.
• In hausinternen Aktionstagen wie „Fit in den Frühling“ oder „Fit durch den Winter“ werden die Patienten z. B. zu einem erweiterten Frühstücksbüfett oder Mittagessen mit frisch gepressten Säften oder besonders erlesenen Salaten der Saison eingeladen. Für alle Gerichte werden Rezepte mit ausführlichen Nährwertberechnungen bereitgehalten.

• Zweimal wöchentlich findet für alle Rehabilitanden am Frühstücksbüfett eine Informationsveranstaltung zur eigenverantwortlichen Essenszusammenstellung statt. Die Diätassistentinnen stehen den Patienten für ernährungsbezogene Fragen zur Verfügung, geben küchentechnische Tipps und zeigen verschiedene Beispiele eines gesunden, bewusst zusammengestellten Frühstücks.

• Das Kochen in der Lehrküche wird verstanden als eine praxisorientierte Ernährungsschulung, die zwei- bis dreimal wöchentlich unter dem Motto „Bewusst zum Genuss“ angeboten wird und den Weg zu einem bewussten Essverhalten unterstützen soll. Nur durch aktives Tun und fachkompetente Information verbunden mit dem Erlebnis eines kulinarischen Gewinns gelingt es erfahrungsgemäß Patienten zu inspirieren, ihre Ernährungsgewohnheiten dauerhaft zu ändern. Besonders „Kochen mit dem Wok“, „Mediterrane Kost“ und „Low Fat – Der gesunde Genuss“ erfreuen sich großer Beliebtheit.

Durch dieses komplexe und attraktive ernährungsbezogene Angebot konnte der Rehabilitationsplan der Patienten wesentlich angereichert werden.