06.09.2008 - "Ehrenamtliche leben länger"

Von hr-Reporterin Ina Rumpf

"Immer mehr ältere Menschen und immer weniger Junge wird es in Zukunft in Deutschland geben. Im Kreis Hersfeld-Rotenburg hat sich ein Zukunftskongress mit den Auswirkungen dieses Wandels beschäftigt."

Live-Interview von hr-Reporterin Ina Rumpf zur Zukunftskonferenz

"Miteinander leben - Altern als Chance", unter diesem Motto haben sich Experten in Hohenroda drei Tage lang mit dem demographischen Wandel beschäftigt. 80 Vertreter von Politik, Wirtschaft, Vereinen, Verbänden und Institutionen haben sich in neun Projektgruppen den Problemen der veränderten Bevölkerungszusammensetzung gestellt.

Die ersten Anzeichen des fundamentalen Umbruchs sind längst sichtbar, so die Veranstalter. Die Bevölkerungszahl ist seit 1999 von gut 131.000 auf aktuell knapp 126.000 gesunken. Dieser Rückgang wird sich fortsetzen auf geschätzte 114.000 im Jahr 2020. Gleichzeitig steigt der Anteil alter und hochbetagter Menschen, damit nimmt die Zahl älterer Alleinstehender und Ein-Personen-Haushalte deutlich zu. Doch welche Auswirkungen haben diese Entwicklungen auf den Alltag der Zukunft?

In einer Gruppe wurde beispielsweise über die Rolle der ehrenamtlichen Helfer in unserer Gesellschaft gesprochen. Roland Roth, Leiter eines Altenzentrums und Sprecher des Arbeitskreises Ehrenamt, weiß, dass die Hilfe ehrenamtlicher dringend gebraucht wird. Er hört aber auch oft, dass Menschen nach einer sinnvollen Aufgabe in ihrer Freizeit suchen. Die, die Hilfe brauchen und die, die helfen wollen, will Roth zusammenbringen. So soll in einem halben Jahr in Bad Hersfeld eine Ehrenamtsmesse stattfinden, auf der Helfer und Hilfesuchende sich finden sollen. Das Motto: "Ehrenamtliche leben länger". Roth sagt, das sei wissenschaftlich nachgewiesen, wahrscheinlich, weil ihr Leben erfüllt ist.

Vision: Zukunftsuniversität

Geradezu visionär erscheint die Idee einer Zukunftsuniversität für Bad Hersfeld. Bettina Gehlen, Oberärztin in der Klinik am Hainberg, berichtet aus dieser Arbeitsgruppe, dass nun als erstes Kontakt zu Wissenschaftlern, Politikern und Vertretern der Wirtschaft aufgenommen werden soll, die sich mit der Entwicklung der Zukunft beschäftigen. Die mögliche Partneruniversität ist bereits am Ort. Die Fernuniversität Hagen hat in Bad Hersfeld eine Außenstelle - immerhin 350 Studenten, die angesprochen werden könnten. Eine Zukunftshochschule als Leuchtturmprojekt für die Region - das ist der Traum. Sie könnte Lehrende und Studenten in die Region ziehen. "

Quelle: Hessicher Rundfunk - http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=36094&key=standard_document_35167876