Therapeutisches Boxen

Das therapeutische Boxen wird in der Klinik am Hainberg als handlungsorientiertes Verfahren zur Bewältigung von Aggressionskonflikten durch körperliche Aktivität eingesetzt. In diesem Zusammenhang werden aggressiven Affekten sowohl eine wichtige Signalfunktion als auch im Zuge ihrer Abwehr durch Abspaltung und Somatisation eine autodestruktive Bedeutung zugeschrieben. Den eigenen Ärger wahrnehmen, akzeptieren und ihn angemessen zum Ausdruck bringen, setzt in der Regel gesunderhaltende Energien frei.

Das Therapeutische Boxen findet im Einzelsetting mit Begleitung einer Therapeutin statt. Klare Übungsangaben und Regeln im Umgang mit dem Sandsack und den Boxhandschuhen geben einen geschützten Rahmen, um z. B. der Angst vor aggressivem Kontrollverlust entgegen zu wirken. Vom Ablauf her geht es zunächst darum, den Körper in Bewegung zu bringen und im Weiteren, Atem und Stimme bewusst mit einzusetzen. Neben der kontrollierten Affekt- und Spannungsabfuhr wirkt der Sandsack häufig zur Projektionsfläche für unbewusste Phantasien, die in der psychotherapeutischen Einzel- und Gruppenarbeit weiter reflektiert und integriert werden können.