Physiotherapie

In der Klinik am Hainberg werden die spezifischen Angebote der Krankengymnastik und physikalischen Therapie unter dem Begriff der Physiotherapie zusammengefasst, die einen hohen Stellenwert in der ganzheitlichen Versorgung und Rehabilitation der Patienten genießt. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf somatopsychische Störungsbilder im Rahmen des Nerven- sowie des Muskel-Skelett-Systems, wobei neben der Behandlung körperlicher Funktionseinschränkungen die Behandlung chronischer Schmerzsyndrome von Bedeutung ist. Ziel der eingesetzten Methoden ist es, neben einer Schmerzreduktion, Funktionswiederherstellung bzw. –verbesserung und –kompensation auf die Förderung eines biopsychosozialen Krankheitsverständnisses bei dem Rehabilitanden hinzuwirken. Um diesen Prozess zu fördern, sind die Physiotherapeuten/innen, Masseure/innen und medizinischen Bademeister/innen den jeweiligen Rehabilitationsteams zugeordnet und können aufgrund des fortlaufenden Informationsaustausches auch psychosoziale Aspekte in ihrer manuellen Arbeit und Interaktion mit dem Patienten berücksichtigen. Wir sprechen daher in der Klinik am Hainberg auch von einer integrativen psychosomatischen Physiotherapie, die viel Raum für individuelle Zugangswege, Erklärungen zu den Therapieabläufen und beratende Gespräche zulässt.

Das Behandlungskonzept des Physiotherapiebereichs orientiert sich an folgenden Prinzipien:

  • Neben der ärztlich-körperlichen Untersuchung wird vor jeder Behandlung ein spezifischer physiotherapeutischer Befund erhoben und dokumentiert.
  • In der Anfangsphase der Therapie kommen vorrangig detonisierende Maßnahmen wie Teilmassagen, Heißluft,
  • Bäder, Fango-Packungen oder Saugwellenmassagen zur Anwendung.
  • In der zweiten Behandlungshälfte schließen sich schwerpunktmäßig aktivierende und tonussteigernde Maßnahmen wie das Muskelaufbautraining, die Wassergymnastik und das gezielte Terrainwandern an.
  • Das jeweilige Behandlungsformat richtet sich nach dem störungsspezifischen Funktionsdefizit. So werden beispielsweise Patienten mit psychischen Schmerzsyndromen vorrangig in Gruppen behandelt, während Rehabilitanden mit ausgewiesenen organischen Vorbefunden regelmäßig einer Einzel-Krankengymnastik zugeführt werden.
  • Bei körperlich belastenden Maßnahmen werden für die Rehabilitanden unterschiedliche Leistungsgruppen vorgehalten.

Das Behandlungsspektrum des Physiotherapiebereichs umfasst:

  • Einzel-Krankengymnastik auf neurophysiologischer Grundlage
  • Störungsspezifische Gruppen-Krankengymnastik
  • Klassische (Teil-)Massage, Unterwassermassage, Bindegewebsmassage
  • Lymphdrainage
  • Fango-Packungen
  • Parafinbad, Melissenbad, Balneum-Hermal-Bad, Fichtennadelbad, Stangerbad
  • Elektrotherapie
  • Heißluft
  • Heiße Rolle
  • Schlingentisch
  • Muskelaufbautraining
  • Terrainwandern
  • Wassergymnastik u.v.m.

Im Rahmen der störungsspezifischen Behandlungskonzepte der Fachabteilungen bietet die Physiotherapie eine so genannte Schmerz-KG-Gruppe und eine körperbezogene Angstbewältigungs-Gruppe an. Diese als homogene Kleingruppen konzipierten Angebote finden in einem geschlossenen Setting statt und vermitteln je nach Indikationsstellung auf der Handlungsebene Erfahrungen in aktiver Schmerzbewältigung bzw. Angstreduktion durch eine positive Besetzung und Stärkung verschiedener Körperfunktionen.