Projektgruppe

Ziel der Projektgruppe ist die Anregung sozioemotionaler Lernprozesse im Rahmen sachbezogener Kooperation. Diese Behandlungsform wird als Übungsfeld genutzt zum Erproben neuer Verhaltensweisen durch gemeinsames Erarbeiten eines Projektes. Nach einer Phase gegenseitigen Kennenlernens, nach Abklärung individueller Erwartungen und Ziele entwickelt die Gruppe selbständig und kooperativ, nach Erarbeitung einer gemeinsamen Zielsetzung, eine Gemeinschaftsarbeit. Meist entstehenden Arbeiten im handwerklich-kreativen Bereich wie z. B. Kachelarbeiten oder Reliefs oder auch soziale Aktivitäten wie Umfragen und Theaterspiele. Die Projektarbeit erstreckt sich über mehrere Therapieeinheiten. Durch die Anforderung, als Gruppe eigenverantwortlich zu arbeiten, werden Schwierigkeiten innerhalb der Beziehungsgestaltung während der Zusammenarbeit deutlich. Das Selbsthilfepotential der Gruppe und jedes einzelnen Patienten wird durch dieses Vorgehen nachhaltig gestärkt.

Von der Indikation her stehen sozioemotionale Arbeits- und Leistungsprobleme im Vordergrund. Besonders überaktive und selbstbezogene Patienten, aber auch Patienten mit der Neigung zur Überanpassung können hier profitieren. Dieses Angebot ist zumeist auch hilfreich bei überkontrollierten Patienten mit hohen Leistungserwartungen und Perfektionismus und/oder negativer Selbsteinschätzung, ängstlichen Patienten, solche mit Dominanzstreben oder Rehabilitanden mit ausgeprägter Helferhaltung. Darüber hinaus dient diese Gruppe auch antriebsarmen Patienten oder solchen mit Defiziten der Handlungssteuerung.

Folgende Therapieziele können genannt werden:

• Verbesserung und Erhalt von sozioemotionalen Fähigkeiten wie Kommunikation und Kooperation
• Vertreten eigener Meinungen, Interessen und Bedürfnissen
• Verbesserung der Konflikt- und Kritikfähigkeit
• Entwicklung von Toleranz anderen Menschen gegenüber
• Übernahme von Verantwortung für sich und andere Menschen
• Stärkung der Durchsetzungs- und Integrationsfähigkeit
• Erweiterung und Veränderung des Verhaltensrepertoires durch Selbst- und Fremdbeobachtung
• Ermitteln der psychischen und physischen Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit